FBW-Jugend Filmjury nominiert drei Drehbücher für den Kindertiger 2022
Die letzten sechs Monate galten der Lektüre von diversen aktuellen Kinderfilm- Drehbüchern und intensiven virtuellen Diskussionen: Zehn Mitglieder der FBW-Jugend Filmjurys aus Frankfurt, Berlin und Erfurt haben am 4. September die Vorauswahl für die Vergabe des Kindertigers für das beste verfilmte Drehbuch bekannt gegeben. Der mit 20.000 € dotierte Kindertiger wird am 25. November 2022 im Rahmen der SchulKinoWochen im Berliner Kino Delphi LUX verliehen.
Zuvor hatten zahlreiche Drehbuchautor*innen ihre bereits verfilmten Drehbücher eigereicht und den 10-14 jährigen Mitgliedern der FBW-Jugend Filmjurys zur Lektüre übergeben. In einem mehrstufigen Verfahren wurden die Bücher in Gruppen aufgeteilt, gelesen, besprochen, gegenseitig gepitcht und abschließend beschieden. Die drei nominierten Bücher haben nun die Chance auf den begehrten Kindertiger-Drehbuchpreis.
Nominiert sind „Die Olchis“ von Toby Genkel und John Chambers (basierend auf den Originalbüchern von Erhard Dietl), „Träume sind wie wilde Tiger“ von Ellen Schmidt, Sathyan Ramesh, Lars Montag und Murmel Clausen, sowie „Der Pfad“ von Rüdiger Bertram und Jytte-Merle Börnsen mit der folgenden Begründung:
- „Die Olchis“: Dieses vielseitige Drehbuch über die vielgeliebten Stinkewesen behandelt wichtige Themen wie Umweltverschmutzung und Rassismus so beiläufig, dass schon Kinder im Alter ab 5 Jahren neben Pupsen und Fluchen viel darüber lernen können.
- „Träume sind wie wilde Tiger“ ist ein Drehbuch über das Anderssein, über Familie und Freundschaft und über den Wechsel des Heimatortes. (…) Ranjis Geschichte zeigt, wie schwer ein Neuanfang in Deutschland sein kann und was es für ein emotionales Abenteuer für ihn, aber auch für uns Leser*innen ist.
- „Der Pfad“: Jytte-Merle Börnsen und Rüdiger Bertram schaffen es, Rolfs Geschichte persönlich und sehr genau zu erzählen, während wir gleichzeitig immer den 2. Weltkrieg spüren. (…) Die Dialoge sind witzig und ernst zugleich, kein Wort ist zu viel und auch die Beschreibung der Bilder und Situationen entstehen sofort als Kopfkino.
Gecoacht wurden die vielen virtuellen Besprechungen von der medienpädagogischen Leiterin der Berliner FBW-Jugend Filmjury, Eva-Maria Schneider-Reuter, gemeinsam mit der Erfurter Filmvermittlerin und Juryleiterin Suse Schweizer.
Allein die Nominierung ist bereits mit 5.000 Euro dotiert, die Autorin oder Autor des besten Drehbuchs erhält zusätzlich 15.000 Euro für die Entwicklung eines neuen Kinderfilm-Drehbuchs. Der Preis wird seit 2008 von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz und KiKA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, vergeben. Das Preisgeld stiftet die Filmförderungsanstalt FFA.
Bettina Buchler, Direktorin der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW), freut sich über die Fortführung der seit 2018 bestehenden erfolgreichen Zusammenarbeit: „Wir erachten diesen Preis und die damit einhergehende unmittelbare Beteiligung der Zielgruppe selber als wichtiges Feedback für alle, die qualitätvolle Kindermedien produzieren und vertreiben. Die ausführlichen Begründungen vorgetragen aus der Jury veröffentlichen wir daher für alle Interessierten in den kommenden Wochen über unsere Social Media Kanäle und die Homepage.“