Zeiten des Umbruchs

Filmplakat: Zeiten des Umbruchs

Sechstklässler Paul ist auf der Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft. Er möchte Künstler werden, seine Eltern sehen einen „richtigen Beruf“ als erstrebenswerteres Ziel. In einem Amerika, beschäftigt mit Reagens Wahl, sieht Paul die rassistischen Strukturen der egoistischen Gesellschaft, die seinen Freund Johnny diskriminieren. Nur hat Paul oftmals nicht genug Courage, für andere einzustehen.
ZEITEN DES UMBRUCHS beschreibt einen Ausschnitt eines Lebens, geprägt von Erwartungen und Gesellschaftsstrukturen. Und das in Zeiten des Umbruchs.

Für einen Film, dessen Filmtitel ZEITEN DES UMBRUCHS etwas Großes verspricht, wirkt dieses Zeitengemälde Amerikas vermeintlich klein. Doch fungiert es als ein Abbild einer Gesellschaft, die auf rassistischen und diskriminierenden Strukturen aufgebaut ist und einem vorgaukelt, dass man sich aus eigener Kraft von ganz unten nach ganz oben hocharbeiten kann, ganz egal, wer man ist. Diese Darstellung wird toll projiziert auf die Freundesbeziehung zwischen Paul und Johnny, die nicht zuletzt durch hervorragendes Schauspiel authentisch wirkt. Zudem hatten wir das Gefühl, dass der Film weniger das Ergebnis einer Betrachtung darstellt, sondern vielmehr als Anfang einer Diskussion gelten soll, indem aufgezeigt wird, dass wir oftmals leider nur zusehen, anstatt einzugreifen. Die damit verbundenen kritischen Gefühle sind selbst verschuldet.
Das erste Bild trügt dahingehend auch: Der Kontrast der warmen, herbstlichen Farben zu der kalten Härte der Geschichte wirkt gewollt fehl am Platz und bestärkt das Wissen der Feigheit des Nichtstuns. James Grays autobiografisches Werk trippelt geschickt um viele Fallen an Klischees herum, die einen Film dieser Art häufig zurückhalten. Stattdessen ist ZEITEN DES UMBRUCHS eher zurückhaltend, was die emotionale Überspitzung angeht, auch die Musik drängt sich dem Publikum nicht auf. Trotzdem: sich klassischen Filmstrukturen zu widersetzen, tut der Film nicht vollständig, dafür gibt es zu viele belehrende Monologe der Eltern, sie sind Mittel zum Zweck, wobei die Wirkung des Filmes keinesfalls verfälscht wird.

ZEITEN DES UMBRUCHS hat das Privileg eines breiten Kinostarts, und wir die Möglichkeit, diesen nutzen zu können. Diese Möglichkeit sollten wir ergreifen, vor allem um unser eigenes (Nicht-) Handeln zu reflektieren. Denn was an erste Stelle stehen muss: wir sollten Mensch sein.

Wir empfehlen den Film ab 13 Jahren.

bewegend
nachklingend
authentisch
einnehmend
individuell

Gattung:Drama
Regie:James Gray
Darsteller:Anne Hathaway; Anthony Hopkins; Jeremy Strong; Domenick Lombardozzi; Michael Banks Repeta
Drehbuch:James Gray
Kamera:Darius Khondji
Schnitt:Scott Morris
Musik:Christopher Spelman
Länge:115 Minuten
Kinostart:24.11.2022
VÖ-Datum:14.09.2022
Verleih:Universal
FSK:12
Elterninfos:FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
FBW Website:und das sagen die Erwachsenen
FSK Website:fsk.de;

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