Ein Tag ohne Frauen

Filmplakat: Ein Tag ohne Frauen

Der isländische Dokumentarfilm EIN TAG OHNE FRAUEN erzählt mithilfe von Zeitzeugengesprächen, Archivmaterial, beeindruckenden Naturaufnahmen und Animationsszenen, die eine wichtige dramaturgische Stütze des Films sind, auf bewegende Art und Weise die Geschichte des „Women´s Day off“ am 24. Oktober 1975. An diesem Tag legten fast alle Frauen in Island ihre Arbeit nieder und versammelten sich zu Kundgebungen, um die Gesellschaft auf die Wichtigkeit ihrer Arbeit aufmerksam zu machen. Sie kämpften in einer von Männern dominierten Gesellschaftsstruktur für gleiche Löhne und Anerkennung ihrer Bedeutung in der Arbeitswelt und zu Hause.

Dieser Tag hatte weitreichende Folgen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten in der isländischen Gesellschaft, die heute in der Verwirklichung der Gleichberechtigung beispielhaft in der Welt ist.

Die Filmemacherin führte Gespräche mit etlichen Vertreterinnen der damaligen sehr aktiven Frauen, die wesentlich an der Entstehung des Tages beteiligt waren. Mit viel Empathie schildern diese Vertreterinnen nicht nur die Entwicklungen, die zu dieser Bewegung führten, sondern berichten auch über die gesellschaftlichen Lebensumstände in dieser Zeit für Frauen, was den historischen Zeitraum sehr anschaulich werden lässt.

Diese Erzählungen werden immer wieder durch Animationsszenen visualisiert, welche die Schilderungen der Frauen noch berührender machen. Dabei wird nicht mit einem kontrastierenden Schnitt gearbeitet, sondern in dem Wechseln gelingt ein harmonisch fließendender Übergang der Stilmittel.

Mit Hilfe von etlichen Archivaufnahmen, die auch Arbeitsweisen und Lebensumstände der damaligen Zeit dokumentieren, bekommt der Zuschauer außerdem einen umfassenden Einblick in die damaligen Verhältnisse. Er erfährt auf diese Weise auch von der Kritik und dem Unverständnis der überwiegend männlichen Entscheidungsträger gegen die Intention der Frauen und es wird deutlich, wie diese Bewegung vor dem digitalen Zeitalter Wege findet, die Frauen in Island zu erreichen und zu mobilisieren.

Zwischenmontierte Panoramaaufnahmen der isländischen Landschaft und des Meeres schaffen eine kraftvolle Atmosphäre und werden als Stilmittel verwendet, um die Stärke und den Willen der Frauen zu unterstreichen. Das Lied der Bewegung wird am Ende des Films immer wieder in Archivaufnahmen gesungen, dessen Bedeutung in den Interviews hervorgehoben und somit Stellvertreter für die Kraft dieser Bewegung ist.

Dieser Film dokumentiert nicht nur ein historisches Ereignis, sondern es gelingt ihm auch über die Zeitzeuginnenaussagen einen direkten emotionalen, sehr positiven Bezug herzustellen und auch eine Reflexion aus der heutigen Gegenwart zu ermöglichen.

Wir legen diesen ästhetischen Dokumentarfilm allen Zuschauern ab 13 Jahren ans Herz, die sich für gesellschaftliche und feministische Themen interessieren und hoffen, dass er ein großes Publikum erreicht.

ästhetisch
berührend
lehrreich
anregend
unterhaltend

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Pamela Hogan; Hrafnhildur Gunnarsdottir
Drehbuch:Hrafnhildur Gunnarsdottir; Pamela Hogan
Kamera:Helgi Felixson
Schnitt:Kate Taverna
Länge:71 Minuten
Kinostart:13.03.2025
Verleih:Rise and Shine Cinema
FSK:0
Elterninfos:Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.

FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG).

FSK Website:fsk.de;
Visionkino:visionkino.de

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