In dem Film ZUGVÖGEL von Olivier Ringer geht es um Cathy, die von ihrem Vater zum Geburtstag ein befruchtetes Ei geschenkt bekommt. Durch Zufall entdeckt das schlüpfende Küken Cathys Freundin Margeaux zuerst und erkennt diese von nun an als ihre Mutter. Die beiden Mädchen probieren von nun an gemeinsam dem Küken ein glückliches Leben zu bereiten, obwohl sie durch Margeaux’s körperliche Behinderung und ihre überfürsorglichen Eltern oft eingeschränkt werden.
Die Handlung wird durch das unvorhersehbare Geschehen spannend, jedoch sind auch einige Lücken in der Geschichte zu entdecken. Beispielsweise fällt Margeaux bei einer Rettungsaktion in die Badewanne und es bleibt unklar, wie sie ohne das Geheimnis des versteckten Kükens aufzudecken, wieder raus klettern konnte. Das Schauspiel wirkt durch die Synchronisierung zunächst lustlos, steigert sich aber mit der Zeit. Zur sich öffnenden Handlung passt die Entwicklung der Freundschaft und die des Schauspiels. Mit der Zeit erkennt man, in welcher Verbindung die Mädchen zueinander stehen und wie die Mitwirkenden ihren Rollen und untereinander vertrauter werden. Das Handeln der Erwachsenenrollen können wir jedoch zum Teil nicht nachvollziehen. Zunächst verbieten die Eltern aus Überfürsorglichkeit sehr viel, obwohl die Kinder schon sehr selbstständig sind. Doch zum Schluss merken auch sie plötzlich, dass sie die Vorstellungen ihrer Kinder akzeptieren müssen, um ihnen Freiraum zur Entfaltung zu lassen. Die Musik im Film ist eher unauffällig und trägt zum Spannungsaufbau bei.
Als Moral sehen wir die Freundschaft der beiden Mädchen, welche alle Grenzen übersteht, sie gemeinsam stark werden lässt und „Flügel verleiht“. Viele Details zur Krankheit von Margeaux erfahren wir nicht, jedoch sind wir zum Teil froh darüber, damit wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können. Wir empfehlen ZUGVÖGEL ab 6 Jahren und finden, dass man durch den Film lernen kann, sensibler mit körperlichen Einschränkungen umzugehen.