Lieber liegen bleiben und nichts tun oder eine Superheldin werden – vor dieser Entscheidung stehen Vega und Billie, als ihr Vater bei einem Wanderausflug in eine Felsspalte abrutscht. Es liegt an ihnen, Rettung zu holen. Auf ihrem Weg zurück in die Zivilisation zu einem Telefon, irren sie durch die Wildnis Norwegens, wobei einen Fisch selbst fangen und braten, auf Bäume klettern, um den Weg zu suchen und im Freien übernachten nur ein paar ihrer Abenteuer sind.
In TOTTORI beobachten wir die Erlebnisse der 5 und 9-jährigen Schwestern auf Augenhöhe und in einer authentischen und einfachen, unaufgeregten Erzählweise. Die Konzentration liegt ganz auf den beiden Mädchen, die allmählich erkennen, worin jeweils ihre „Superkraft“ liegt. Ihr Mut und ihr Selbstvertrauen, dass sie es schaffen werden, Hilfe zu holen, wird verständlich und einfühlsam erzählt. Die simple Geschichte füllt mit ihrem episodenhaften Aufbau die fast 80-Minuten-Spielzeit, so, dass die jungen Zuschauer am Ball bleiben. Die erwachsenen Nebenfiguren zeigen Schwächen und Stärken mit genügend Persönlichkeit und Background, um sie realistisch wirken zu lassen. Leider fanden wir die filmtechnische Umsetzung nicht überzeugend, z. B. beim Sounddesign und bei der unemotionalen Synchronisation.
Trotzdem empfehlen wir TOTTORI unbedingt für die Zielgruppe im selben Alter wie die beiden Protagonistinnen. Für 5-9-jährige ist dieser Kinderfilm mit Sicherheit großer Spaß, große Spannung und große Emotionen und somit ein perfektes erstes Filmerlebnis.