Sieger sein
Mona musste mit ihrer Familie fliehen und ist im lauten überfüllten Berlin Wedding gelandet. Sie ist schlau und selbstbewusst, aber sie hat Probleme, dort anzukommen und Anschluss zu finden. In ihrer Heimat Syrien spielte sie gerne Fußball und auch an ihrer neuen Schule bleibt ihr „krasser Schuss“ nicht unbemerkt. Herr Che, ein netter Lehrer, der ihr helfen will, lädt sie zum Fußballtraining der Mädchenmannschaft ein. Wird das eine Möglichkeit, Freunde zu finden?
Sehr realistisch und glaubhaft erzählt SIEGER SEIN, wie Mona sich in der chaotischen Umgebung zurechtfinden muss. Nicht nur die Sprache und die Kleidung von der Flüchtlingshilfe sind fremd für sie, vor allem an das respektlose Benehmen und das Verhalten zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen in der Schule muss sie sich erst gewöhnen. Erst allmählich taucht auch der Zuschauer in ihre neue Welt mit ein, im selben Tempo, wie es Mona zu ergehen scheint. Hier leben diejenigen, die kaum eine Chance haben, jemals aus ihrem Ghetto auszubrechen und ein besseres Leben zu führen. Selbst beim Fußballturnier sind sie die Außenseiter. „Wir sind Verlierer“, sagt auch Herr Che und versucht, mit dieser Beschreibung der wahren Situation die Mädchen zu motivieren: sie können nur noch gewinnen. Denn jeder kann Sieger sein, wenn er die Angst, es eh nicht zu schaffen, überwindet.
Der Film erzählt uns das schnell und mit entschiedenem Rhythmus. Mona wendet sich durch die Kamera direkt zu uns, die Übergänge zwischen Realität und ihren Erinnerungen sind flüssig und logisch, es gibt Stop-Motion-Szenen, Zeitlupen, Zeitraffer und zahlreiche unterschiedliche Blickwinkel der Kamera. Die Fußballspiele sind spannend gefilmt (vor allem die Figur der Moderatorin fanden wir super!) und die Musik richtig cool. Uns hat der Film viel Spaß gemacht, vor allem: dass die Jugendsprache nicht so verkrampft war, sondern total echt rüberkam, dass gegen das Klischee hier Mona Fußball liebt und Harry das aber gar nicht mag und dass die Besetzung so bunt und unterschiedlich war wie Berlin. Ob die Freundin vom Bruder wirklich Rama heißt und alle geflüchteten Familien mit den komplizierten Namen der Bundesländer Deutsch lernen?
Wir empfehlen diesen mitreißenden Film ab 10, denn: Dit is Bärlin, wa!
Gattung: | Familienfilm |
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Regie: | Soleen Yusef |
Darsteller: | Dileyla Agirman; Andreas Döhler; Sherine Ciara Merai; Samira Hamieh; Fatima Hamieh |
Drehbuch: | Soleen Yusef |
Kamera: | Stephan Burchardt |
Schnitt: | Marty Schenk |
Musik: | David Menke; Boris Rogowski |
Länge: | 119 Minuten |
Kinostart: | 11.04.2024 |
VÖ-Datum: | 23.08.2024 |
Verleih: | DCM |
FSK: | 6 |
Förderer: | FFA; BKM; MBB; DFFF; Mitteldeutsche Medienförderung; Der besondere Kinderfilm |
Elterninfos: | Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). |
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FSK Website: | fsk.de; |
Visionkino: | visionkino.de |
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