Sandbag Dam

Filmplakat: Sandbag Dam

Der Film SANDBAG DAM wurde im Rahmen der 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin gesichtet. Die Bewertung wurde von Jil Schwartzberg aus Marbrug verfasst.

Der Film SANDBAG DAM erzählt eine Geschichte in einem kleinen Dorf in Kroatien, das von einer Überflutung bedroht wird. Während die Bedrohung immer mehr wächst, scheint die Welt des Protagonisten Marco aus den Fugen zu geraten. Sein Freund Slaven, der aufgrund der Beerdigung seines Vaters nach langer Zeit wieder in das Heimatdorf zurückkehrt, ist der Grund dafür. Viele Jahre waren sie nicht in Kontakt, weshalb Marco zunächst distanziert zu ihm wirkt. Diese Mauer löst sich jedoch im Laufe der Handlung, und schon bald treffen sie sich regelmäßiger. Bei einem Treffen kommt es zu einem Kuss und einer intimen Szene, woraufhin der Film eine Wendung nimmt, da Marco zu dem Zeitpunkt auch eine Freundin hat. Er kämpft gegen die konservativen Erwartungen seines Umfeldes, wobei sich seine Eltern dafür schämen.

Vor allem die Sandsackbarrikaden, die die Überflutung eindämmen sollen, spiegeln die Gefühlswelt von Marco wider, da er sich ständig selbst zumauert, damit ihn keiner kritisiert. Dies ist eine der unzähligen Metaphern, die den Film prägen und zu einem komplexeren Werk machen.

Die Beziehung zwischen Marco und seinem jüngeren Bruder steht, neben der verbotenen Liebesgeschichte, auch sehr stark im Vordergrund. Sie ist geprägt von viel Humor, aber auch brüderlicher Unterstützung, die somit einen Gegenpol zu den negativen Erwartungen gegenüber Marco herstellt. Außerdem wird bei dieser Beziehung sehr deutlich, dass Marcos innere Mauer sich in der Gegenwart seines Bruders immer mehr auflockert und er, unabhängig von anderen Erwartungen, er selbst sein kann. Diese Beziehung ist eines der Elemente im Film, das den Zuschauern bestimmt im Herzen bleiben wird, da sie zeigt, dass Geschwisterliebe in den meisten Fällen siegt. Gegen Ende des Filmes gibt es ein offenes Ende, bei dem jeder sich selbst die Zukunft der beiden Protagonisten ausmalen kann.

Grundsätzlich verschafft der Film einen realistischen Einblick in die Herausforderungen, denen sich auch heutzutage viele junge Menschen stellen müssen, vor allem auch in eher konservativen Gemeinschaften.


Elterninfos:Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.

FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG).

FSK Website:fsk.de;