Könnt ihr euch vorstellen, mit euren Geschwistern alleine im Wald zu wohnen? Das klingt nicht gerade schön. Aber genau das müssen Amrita, Pranay und das Baby Bishal gemeinsam im Familienfilm PAHUNA - ZUHAUSE IM WALD durchstehen. Als in ihrem Dorf in Nepal geschossen wird, flüchtet die Dorfgemeinschaft. Um die Verfolger abzulenken, bleiben die Eltern der drei Kinder zurück. Auf der Flucht nach Indien hört Pranay vom Dorfältesten eine Geschichte über kinderfressende Priester in Indien. Pranay und Amrita glauben das und wollen nie eine Kirche betreten. Um ihr Leben und das ihres kleinen Bruders zu retten, flüchten sie von ihrer buddhistischen Gruppe, die auf dem Weg zu einer Kirche in der Provinz Sikkim ist. Sie finden einen alten verlassenen Bus mitten im Wald, wo sie sich ein gemütliches Zuhause einrichten. Trotz der verzwickten Lage, in der sie sich befinden, sind sie fest davon überzeugt, dass ihre Mutter sie findet und sie bald wieder ein ganz normales Leben führen können. Doch eines Tages passiert etwas, womit niemand gerechnet hat. In diesem berührenden und verspielten Kinderfilm, der sehr realistisch ist, geht es um die Themen: Familienzusammenhalt, Flucht, Religion und Hoffnung. Wir können die Geschwindigkeit der Flucht praktisch miterleben, weil die Kamera sich mit den Menschen mitbewegt. Die vielen Schnitte haben die Flucht zusätzlich sehr hektisch wirken lassen, was die tragische Lage sehr gut unterstrichen hat. Neben dieser Hektik hat der Film auch ruhige Stellen. Die Aussage des temporeichen Film ist, dass man überall eine Heimat finden kann, auch in einem alten Bus. Außerdem zeigt der Film, dass man, wenn man zusammenhält, viel schaffen kann und leichter durch schwere Zeiten kommt. Wie die Geschwister zusammenwachsen, wie sie sich liebevoll um ihren kleinen Bruder sorgen und Verantwortung übernehmen, findet ein Teil der Jury toll. Bei der Ausstattung finden wir auffällig, dass es nicht so viele Requisiten gibt und nur das Nötigste, was sie gerade haben und brauchen, da ist. Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen gefallen uns sehr gut. Bei den Charakteren teilen sich unsere Meinungen. Ein paar von uns mögen die Hauptcharaktere, andere können sich nicht in die Kinder hineinversetzen und finden, dass die Schauspieler nicht überzeugend gespielt haben. Manche von uns finden den Film vorhersehbar und nicht gut synchronisiert. Außerdem gibt es Wiederholungen, was einige unnötig und langweilig empfunden haben. Zum Beispiel dass Pranay den Priester immer wieder auf dem Weg durch den Wald beobachtet. Auch dadurch wirkt der Film für diesen Teil der Jury weder spannend, nicht wirklich traurig, noch wirklich lustig. Wir empfehlen den Film ab 7 Jahren, weil man dann verstehen kann, warum das gesamte Dorf von Zuhause weg muss und die drei Kinder sich verstecken.