Nina und das Geheimnis des Igels
Im realitätsnahen Animationsfilm NINA UND DAS GEHEIMNIS DES IGELS geht es um die zehnjährige, energische Nina und ihren zurückhaltenden, zwei Monate jüngeren Freund Mehdi. Die Väter der Beiden arbeiten in derselben Fabrik, in die sich eines Tages ein Igel verläuft.
Dieser Igel spielt seitdem in jeder Gutenachtgeschichte, die Ninas Vater erzählt, eine tragende, optimistische Rolle. Immer sucht er Arbeit und trotz seines Scheiterns sucht er in der nächsten Geschichte erneut. Doch dann verliert ihr Vater seinen Job und er hat keine Kraft mehr für die allabendlichen Geschichten. Deshalb kann Ninas Familie in den Ferien nicht ans Meer verreisen. Stattdessen startet ein Ferienabenteuer gleich im Wald nebenan.
Denn Nina versucht mit der Hilfe von Medhi und dem imaginären Igel das Geld zu finden, das der ehemalige Arbeitgeber ihres Vaters aus der Kasse der Firma gestohlen hat. Das Geld will sie an die Arbeiter verteilen und so ihren nur noch traurigen Vater glücklich machen.
Die aktuelle Geschichte ist sehr sehenswert und tiefgründig, dabei doch einfach erzählt. Trotzdem ist die Struktur der Handlung nicht ungewöhnlich und die Charaktere wirken etwas stereotypisch: Nina ist bestimmend und entschlossen, Medhi vorsichtig und ängstlich.
Die Darstellung der Figuren hat uns nicht so sehr angesprochen, vor allem die unsymmetrischen Bewegung der Pupillen und die angedeuteten Bart- und Armhaare bei Ninas Vater, die mal da sind oder fehlen.
Der farbenfrohe Animationsstil und die Gestaltung der Räume, besonders der Wald
mit seinen ansprechenden Farbkontrasten zeigt eine Welt, in der sich die Kinder wohlfühlen.
Dass Arbeitslosigkeit in einem Kinderfilm thematisiert wird, finden wir bemerkenswert und in der momentanen Situation, in der in den Nachrichten ständig von Entlassungen in Firmen gesprochen wird, sehr zeitgemäß und wichtig.
Durch Ninas Fantasie wird der fiktive Freund, der Igel, lebendig. Er steht in einem starken Gegensatz zur bunten Welt, da er in einem schwarz-weißen Mickey Mouse Zeichentrickstil aus einer Zeichnung des Vaters schlüpft. Er verkörpert die Hoffnung und zeigt einen Weg im Umgang mit Problemen.
Das Geheimnis des Igels ist gleichzeitig die Botschaft des zugänglichen Familienfilms. Nämlich, dass man immer weitermachen soll, wenn man eine Niederlage erlebt, um seinen Platz in der Welt zu finden. Die einfache Darstellung der schwierigen Themen ist mit auf verständliche Weise gelungen und für Kinder ab 6 Jahren sehr empfehlenswert.
Gattung: | Animationsfilm |
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Regie: | Alain Gagnol; Jean-Loup Felicioli |
Drehbuch: | Alain Gagnol |
Schnitt: | Sylvie Perrin |
Musik: | Serge Besset |
Länge: | 77 Minuten |
Kinostart: | 13.03.2025 |
Verleih: | [eksystent distribution] filmverleih |
FSK: | 6 |
Elterninfos: | Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). |
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FSK Website: | fsk.de; |
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