Mit der Faust in die Welt schlagen

Filmplakat: Mit der Faust in die Welt schlagen

Haus bauen, ein Traum jeder Familie. Oder? Bei der Familie Zschornack wird das aber zum Albtraum. Der Strom funktioniert nicht, um auf die Toilette zu gehen, muss man in den Garten und aus der Leitung kommt nur kaltes Wasser. Dazu wird noch der Vater arbeitslos und fängt an zu trinken. Um das alles auszuhalten, arbeitet die Mutter Nacht um Nacht im Krankenhaus. Der kleine Bruder Tobi versteckt die Bewerbungsablehnungen des Vaters und der ältere Bruder Philip sucht Halt bei seinen neuen rechten Freunden.

Passend zur trostlos realistischen Geschichte, ist der Schnitt sowie Kamera klar und doch unruhig. Dadurch konnten wir in die Szenen tief eintauchen und das Drama miterleben. Diese Spannung wird auch durch das Hervorheben einzelner Geräusche verstärkt und auch die Musik unterstreicht die chaotische Handlung, die unaufhaltsam voranschreitet.

Die Hauptthemen des Films sind die Radikalisierung der Brüder und das Zerbrechen der Familie. Diese werden realistisch in einer nachvollziehbaren Entwicklung gezeigt. Am Anfang will Philip einfach nur dazugehören und nicht schwach sein. Später wird er von dem Gruppengefühl angesteckt und übertritt die Grenzen seines eigenen Gewissens. An wiederkehrenden Bildmotiven erkennen wir den langsamen Zerfall der Familie. Die einzelnen kleinen Schritte werden fast wie bei einem Tagebuch erzählt. Das authentische Spiel der Schauspieler erinnerte uns an einen Dokumentarfilm. Die Charaktere könnten uns genauso auch auf der Straße begegnen, dazu sind ihre Geschichten zu Ende erzählt, was ihnen noch mehr Tiefe verleiht. Der Film hat uns auf eine besondere Art mitgerissen.

Wir empfehlen diesen berührenden Film mit aktuell politischem Inhalt ab 13 Jahren.

belastend
trostlos
unruhig
traurig
realistisch

Elterninfos:Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.

FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG).

FSK Website:fsk.de;

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