Milla Meets Moses
Als der Teilzeit-Drogendealer Moses ruckartig in dem Leben der krebskranken Milla auftaucht, weckt er ihren Kampfgeist und wirft sie aus ihrem Alltag, was sie aber nicht davon abhält, sich in ihn zu verlieben. Eine ungewöhnliche Liebe könnte man meinen, angesichts ihres Altersunterschieds und ihrer Lebensumstände. Die überforderten Eltern von Milla wissen nicht, was sie von Moses halten und wie sie mit ihm umgehen sollen. MILLA MEETS MOSES - so genial, aber gleichzeitig simpel wie der Titel klingt, er beschreibt den Moment, der diesen lebhaften und zugleich tiefsinnig melancholischen Film einleitet, ziemlich gut. Im Kern geht es um genau das: Das "aus der Bahn gebracht werden", bei dem der Zuschauer mit liebt, lacht und leidet. Selten in einem Film fühlt man sich so nah am Leben. In Kombination mit all dem Schmerz und all der Freude ist dieser Film fast eine Definition von Schönheit. MILLA MEETS MOSES verbindet so viel mehr, als der unoriginell wirkende Trailer verspricht. Liebe, Tod, Verbundenheit, Durchhaltevermögen, Verzweiflung – alle diese Themen werden nicht nur geschickt miteinander verwoben, sondern ausführlich und poetisch behandelt. Der Film baut auf dem Zusammenspiel des großartigen Ensembles und dem in die Szenen eingewobenen Soundtrack auf. Die Musik prägt die Stimmungen, die einen zu Tränen rühren und schafft es sogar, Stille als Instrument zu verwenden. Der Ton wird kombiniert mit einem natürlichen, präzisen Schnitt, der die in Kapitel erzählten und höchst ästhetisch gefilmten Bilder passend einteilt. Beeindruckend nah wird Millas Geschichte dokumentiert, wobei ihre intensive Entwicklung von der zurückgezogenen Einzelgängerin zu einer Person, die im Moment lebt, niemanden unberührt lässt. Jede Figur hat ihre eigene, zum großen Ganzen beitragende Nebengeschichte, die in die Tiefe geht und den Film bereichert, wobei der Zusammenstoß der unterschiedlichen „Realitäten“ effektiv gezeigt wird. Keine Sekunde in diesem zweistündigen Debütfilm fühlt sich zu lang an, was aber nur ein Grund ist, warum wir MILLA MEETS MOSES für jeden ab 14 Jahren empfehlen. Wer sich diesen grandiosen Film nicht anschaut, ist selbst schuld.
Gattung: | Coming-of-Age |
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Regie: | Shannon Murphy |
Darsteller: | Eliza Scanlen; Toby Wallace; Emily Barclay; Eugene Gilfedder; Essie Davis; Ben Mendelsohn |
Drehbuch: | Rita Kalnejais |
Kamera: | Andrew Commis |
Schnitt: | Steve Evans |
Musik: | Amanda Brown |
Länge: | 120 Minuten |
Kinostart: | 08.10.2020 |
VÖ-Datum: | 26.02.2021 |
Verleih: | X Verleih |
FSK: | 12 |
Elterninfos: | FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche. |
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FSK Website: | fsk.de; |
Visionkino: | visionkino.de |
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