Matthias & Maxime
Wir lachen mit Menschen, aber weinen allein. Wir verletzen die, die uns am nächsten sind. Aber das macht die weltliche Existenz mit all ihren Genüssen und tollen Augenblicken nicht weniger schön. Kunstvoll zeigt der Film das Leben in all seinen schönen Windungen, seinem Schmerz, der süßen Nähe und dem zerreißenden Begehren. Wer bin ich? Diese Frage spielt nicht nur für Jugendliche eine große Rolle. Maxime und Matthias, beide Mitte 20, sind seit jüngster Kindheit beste Freunde. Einer spricht des anderen Sätze zu Ende und beide sind Mittelpunkt eines engen Freundeskreises. Erst ein inszenierter Kuss für einen Kurzfilm bringt nicht nur die Freundschaft, sondern auch ihre Vorstellung von sich selbst und ihrem Bild von sich in der Gesellschaft ins Wanken. In einem Zusammenspiel aus Angst und Verlangen begeben sich die Protagonisten auf eine Suche nach sich selbst. MATTHIAS & MAXIME – ein Film, der mehr als Kunst, als ausschließlich als Film zu verstehen ist. Die behutsam gewählte Musik, die zwischen klassischer und moderner variiert, und die ausgezeichnete Kameraführung, deren Bilder bisweilen wie Stillleben mit ästhetischen Lichteinfällen wirken, stellen die Emotionen des Filmes herausragend dar. Xavier Dolan zeigt seinem Publikum auf eine liebevolle Art und Weise, wie schön die kleinen Momente in ihrer Alltäglichkeit sind. Die Story entwickelt sich an Themen wie Sexualität, Beziehung und Selbstsuche, kombiniert mit künstlerischen Mitteln. Die emotionale Bindung zu den Figuren lässt sich zwar schwer aufbauen, wird aber durch lange, realistische Szenen retuschiert, in denen die Zuschauer*innen mehr Zeit zum Nachdenken erhalten und viel Raum für Selbstinterpretation, Verständnis und Gedanken bleibt. Wiederholte Anglizismen in der Übersetzung stören allerdings etwas die Ernsthaftigkeit des Films. Wir empfehlen diesen außergewöhnlichen Film ab 14 Jahren. Doch die Gedankengänge und Handlungen der Charaktere sind für ältere Kinobesucher*innen besser nachzuvollziehen. Der Film fordert die Zuschauer*innen sehr zum Nachdenken auf und regt an, festgefahrene Vorstellungen des Lebensweges zu hinterfragen, denn: “Manchmal ist man sein ganzes Leben mit etwas zufrieden, aber plötzlich ist alles anders.”
Gattung: | Drama |
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Regie: | Xavier Dolan |
Darsteller: | Xavier Dolan; Harris Dickinson; Anne Dorval; Catherine Brunet; Adib Alkhalidey; Pier-Luc Funk |
Drehbuch: | Xavier Dolan |
Kamera: | André Turpin |
Schnitt: | Xavier Dolan |
Länge: | 119 Minuten |
Kinostart: | 29.07.2021 |
VÖ-Datum: | 03.12.2021 |
Verleih: | Pro-Fun Filmverleih |
FSK: | 12 |
Elterninfos: | FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche. |
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FSK Website: | fsk.de; |
Visionkino: | visionkino.de |
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