In einem Land, das es nicht mehr gibt

Filmplakat: In einem Land, das es nicht mehr gibt

In dem Film IN EINEM LAND, DAS ES NICHT MEHR GIBT begleiten wir die 18-jährige Suzie, die wegen eines in der DDR verbotenen Buches kurz vor dem Abitur von der Schule verwiesen wird und sich in der Produktion bewähren muss. Durch Zufall wird sie auf ihrem Arbeitsweg von dem Fotografen Coyote gesehen, fotografiert und das Bild im Magazin „Sybille“ abgedruckt. Dies ist der Beginn Ihrer Modelkarriere, die sie in die zum Teil subversive Welt der DDR Modebranche führt. Diese für Suzie völlig neue Welt führt sie in tiefe Konflikte mit ihren Gefühlen und dem System. In der Modeszene lernt sie viele interessante Persönlichkeiten kennen, durch die sie auch sich selbst entdeckt. Jedoch erfährt sie auch großen Schmerz, nachdem sie sich auf eine Beziehung mit Coyote einlässt, er jedoch in den Westen flieht. Trotz Bedrängung durch die Stasi inszenieren Suzie und ihr Freund Rudi eine systemgegnerische Modeschau und erfüllen sich ihren Traum der Freiheit für wertvolle Momente. Der dadurch anstehende Konflikt verläuft sich durch den Fall der Mauer.

Wir geben dem historischen und aktivistischen Modefilm IN EINEM LAND, DAS ES NICHT MEHR GIBT 5 Sterne, da auf eine ästhetische, aber auch fesselnde und berührende Weise das Leben im System der DDR dargestellt wird. Uns hat der Film durch die schauspielerischen Leistungen, welche die Charaktere tatsächlich zum Leben gebracht haben, begeistert. Selbst kleinere Rollen hatten eine Tiefe und wirkten gut platziert im Geflecht der Handlung. Es wird uns nicht überraschen, wenn die Hauptdarstellerin Marlene Burow eine große schauspielerische Zukunft vor sich hat. Sowohl das Szenenbild, das Kostüm als auch die Maske waren extrem vielfältig und authentisch, wodurch sie zur Atmosphäre und zur Aussage sehr gelungen beitrugen. Da wir das Privileg hatten, der Premiere des Filmes auf dem Hamburger Filmfest beizuwohnen, konnten wir erfahren, dass es viele autobiografische Elemente der Handlung gibt, wodurch die Dynamik des Filmes noch beeindruckender wird. Wir empfehlen den Film ab 14 Jahren, da viele der politischen und historischen Aspekte im Film nicht erklärt, sondern nur impliziert werden und ein gewisses Grundwissen vorausgesetzt wird. Der Film überzeugte auf allen Ebenen der Handlung und der Umsetzung, weshalb wir ihn unbedingt empfehlen.

Durch Filme wie diesen bleibt das deutsche Kino am Leben.

berührend
fesselnd
ästhetisch
zart
realitätsnah

Gattung:Drama
Regie:Aelrun Goette
Darsteller:Marlene Burow; David Schütter; Sabin Tambrea; Claudia Michelsen; Jördis Triebel
Drehbuch:Sathyan Ramesh; Aelrun Goette
Kamera:Benedict Neuenfels
Schnitt:Julia Karg
Musik:Boris Bojadzhiev
Länge:101 Minuten
Kinostart:06.10.2022
VÖ-Datum:17.03.2023
Verleih:Tobis Film
FSK:12
Förderer:FFA; BKM; MBB; DFFF; MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH; MDM
Elterninfos:FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
FBW Website:und das sagen die Erwachsenen
FSK Website:fsk.de;

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