Ellbogen

Filmplakat: Ellbogen

Eine Gesellschaftskritik, die von einem Leben ohne richtige Zugehörigkeit erzählt.

In dem Film ELLBOGEN geht es um eine türkisch-deutsche Frau namens Hazal, die gerade frisch 18 wird. Wegen ihrer Herkunft findet Hazal keine Arbeit und fühlt sich nicht zugehörig. Auch ihre Eltern unterstützen sie nicht, dafür zumindest aber ihre Schwester. An Hazals 18. Geburtstag wollen Hazal und ihre Freundinnen in einen Club gehen, werden aber sofort von dem Türsteher abgewiesen. Die vielen Zurückweisungen aufgrund ihrer türkischen Abstammung prägen sie und ihren Charakter negativ, sodass sie immer frustrierter wird und bei jedem weiteren Vorfall mehr Hoffnung verliert. Weitere traumatisierende Ereignisse und ein Vorfall mit schwerwiegenden Folgen, in den sie verwickelt wird, nehmen ihr das Lächeln und ihre Lebensfreude. Sie verliert immer mehr die Kontrolle über ihr eigenes Leben. Die Menschen in Deutschland, aber auch in der Türkei akzeptieren Hazal nicht, überall ist sie eine Fremde und daran verzweifelt sie.

Unserer Meinung nach verdient die schauspielerische Leistung der Hauptrollen besondere Anerkennung, da es ihnen fast immer gelingt, authentisch rüber zu kommen. Unter anderem liegt dies auch an der Kameraführung und den gut gewählten Perspektiven, die einem immer das Gefühl vermitteln, dass man in Hazals Leben mitgenommen wird. Obwohl uns die Musik im Film manchmal ungewohnt vorkommt, passt sie doch stets zu den jeweiligen Szenen. Auch das bewusste Auslassen von Musik in bestimmten Situationen überzeugt uns stärker von deren Ernsthaftigkeit. Dadurch, dass es kaum klischeehafte Szenen gibt, kommt der Film noch einmal viel realistischer rüber. Außerdem finden wir, dass die Kulissen immer sehr passend zu den jeweiligen Szenen und Situationen sind. Besonders lobenswert finden wir auch die vielen kleinen Details, die bei genauem Hinsehen noch eine viel größere Bedeutung haben und uns zum Nachdenken anregen.

Generell hat uns der Film sehr beschäftigt und zu Diskussionen angeregt. Manche hat die Schnelligkeit des Films zunächst überfordert, jedoch ergibt auch das Tempo im anschließenden Gespräch Sinn, da dies noch einmal mehr zeigt, wie sich die Hauptperson fühlt.

Aufgrund dessen und dem Vorkommen von Gewalt, Drogenkonsum und sexueller Handlungen empfehlen wir den Film ab 13 Jahren.

gesellschaftskritisch
zu Empathie anregend
realistisch
trist
schnell

Gattung:Drama
Regie:Aslı Özarslan
Darsteller:Melia Kara; Doğa Gürer; Jale Arikan; Haydar Şahin; Orhan Kiliç
Drehbuch:Claudia Schaefer; Co-Autorin: Aslı Özarslan
Buchvorlage:Fatma Aydemir
Kamera:Andaç Karabeyoglu-Thomas
Schnitt:David J. Achilles; Ana Branea
Musik:Delphine Mantoulet
Länge:86 Minuten
Kinostart:05.09.2024
Verleih:JIP Film und Verleih
Produktion: achtung panda!
FSK:12
Förderer:MBB; DFFF; Deutsch-Französische Förderkommission; MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH; HessenFilm und Medien; Kuratorium junger deutscher Film; TorinoFilmLab; Into The Wild
Elterninfos:Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.

FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG).

FSK Website:fsk.de;

Mit dem Filmwecker erfährst Du, wann der Film in einem Kino in Deiner Nähe läuft:
Ein Service von kino-zeit.de