Die Unschuld

Filmplakat: Die Unschuld

Der Film DIE UNSCHULD (aka: MONSTER) ist Teil eines kuratierten Programmes. Er wurde von der Jugendjury der Filmkunstmesse Leipzig (FKM) 2023, bestehend aus drei langjährigen Mitgliedern der FBW-Jugend Filmjury, als einer der drei relevantesten Filme der Messe ausgewählt und vorgestellt. Die Bewertung wurde von Leonie, 17 Jahre, verfasst.

Im Zentrum steht Minato. Ein Schüler, welcher jeden Tag mit neuen Verletzungen nach Hause kommt und seine Mutter seltsame Fragen stellt, wie, ob ein Mensch noch ein Mensch sei, wenn er ein Schweinehirn besäße. Als natürliche Reaktion fängt sie sich an Sorgen zu machen und vermutet Mobbing in der Schule.

"Wer ist das Monster?"
Während dem Schauen habe ich mich das oft gefragt und gedacht, die schuldige Person erwischt zu haben, aber man wird genial immer wieder dazu aufgefordert, alle Theorien aufzugeben und weiterzusuchen. Diese ganze Geheimniskrämerei lädt einen geradezu ein, sich selber Gedanken zu machen, was dort überhaupt stattfindet, denn das, was man sieht, ist nicht zwangsläufig die Wahrheit. Das multiperspektivische Drama entpuppt sich als Puzzle, welches das Motiv immer mehr zu erkennen gibt, je länger man schaut.

Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen ... Eigentlich könnten alle drei ausgewählten Filme (auch: THE QUIET GIRL, OLFAS TÖCHTER) nicht unterschiedlicher sein. Aber beim genaueren Hinsehen wird doch eine Gemeinsamkeiten klar, und zwar wie sehr die Umgebung, in denen die Kinder, die Jugendlichen, die Menschen im Allgemeinen sie prägen, sowohl zum Guten als auch zum Schlechten (wobei man bei unserer Auswahl eher von traumatischen Erfahrungen sprechen sollte) und das ist etwas Wunderbares am Medium Film. Man taucht in andere Realitäten ein und lernt eine Welt kennen, die dem ein oder anderen fremd erscheinen kann oder in der sich andere verstanden und gesehen fühlen. Und genau das schafft DIE UNSCHULD mit einer berührenden und teilweise schockierenden Art und Weise.

Es ist schwer, DIE UNSCHULD auf eine bestimmte Altersgruppe zu begrenzen, denn es kann für ein breites Publikum interessant sein, sich auf dieses sehr gut ausgeklügelte Mysterium zu einlassen. Allerdings würde ich es, wegen der Verständlichkeit, eher ZuschauerInnen ab 15 Jahren empfehlen, die ein gewisses Interesse an der japanischen Kultur mitbringen, was jedoch nicht unbedingt nötig ist, da man dort auch einen Einblick bekommt.


Gattung:Drama
Regie:Hirokazu Kore-eda
Darsteller:Sakura Ando; Eita Nagayama; Soya Kurokawa
Drehbuch:Yuji Sakamoto
Kamera:Ryuto Kondo
Schnitt:Hirokazu Kore-eda
Musik:Ryuichi Sakamoto
Länge:126 Minuten
Kinostart:21.03.2024
Verleih:Wild Bunch
FSK:12
Elterninfos:Altersempfehlung der JFJ: Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die FBW-Jugend Filmjury Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die mit Kindern und Jugendlichen besetzten Jurys Hinweise, ab wann ein Film aus ihrer Sicht für das junge Publikum geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.

FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG).

FSK Website:fsk.de;
Visionkino:

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