Das Lehrerzimmer
Gibt es irgendwen, der keine schlechten Erinnerungen an die eigene Schulzeit hat?
Und trotzdem schrillen seit je her deutschlandweit jeden Tag die gleichen zehntausenden Schulglocken für 11,1 Millionen Schüler:innen erbarmungslos. Lehrermangel, fehlender Fortschritt, alte graue Gebäude, das sind Dinge, die man oft mit Schule verbindet. Und immer ist da dieses mulmige Gefühl, die Angst, am Lehrer:innenzimmer zu klopfen. Denn das ist der Raum der Machthabenden, die einen als Schüler:in von der Schule werfen oder Sitzenlassen können, die einen über lange Jahre im Griff haben.
DAS LEHRERZIMMER zeigt, worüber in der Schule nicht gesprochen wird. Zwischen den Zeilen versteckt, aber bedingungslos verständlich. Wieso reden, wenn sowieso niemand etwas sagt? Was wird von einem erwartet und wieso? Wie entstehen Gerüchte? Und wie schnell kann ein kleiner Zwischenfall drastische Auswirkungen haben.
Eingeengt nicht nur im Gefängnis Schule, sondern auch in einem kompromisslosen 4:3 Format ist DAS LEHRERZIMMER ein nervenaufreibendes Drama und zur gleichen Zeit auch ein dramatischer Thriller. Die Grenzen der Genres verschwimmen dabei in diesem packenden und dichten Film, voller subtiler Metaphern und vieler Facetten des Schulalltags, auch aus den Augen der Schülerschaft. So eine authentische Wiedergabe unseres Alltags sieht man selten. Gerade zur Zeit ist es wichtiger denn je, sich mit gesellschaftlichen Strukturen auseinanderzusetzen, zum Beispiel mit dem Schulsystem, um uns auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Hier wirkt es zum Glück so, als hätte man sich etwas mit der Schülerschaft gemeinsam überlegt, nicht schlicht über sie hinweg entschieden, wie es in der Schule normalerweise üblich ist. Das Wetter draußen als Spiegelbild der Emotionen drinnen ist dabei ein genauso feines Detail dieses Filmes wie das ambivalente Ende. Die Zuschauerschaft wird von diesem Film ernst genommen, auch das ist heutzutage nicht mehr komplett üblich. Ein solcher Film steht und fällt mit seinem exzellenten Schauspiel, das ihn hier thronend aus dem Raum trägt. DAS LEHRERZIMMER geht alle etwas an. Deswegen stehen wir in der Verantwortung, den Dialog zu führen, ansonsten bleibt alles gleich. Ansonsten wird über unsere Köpfe hinweggeredet, so wie in der Schule.
Gattung: | Drama |
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Regie: | Ilker Çatak |
Darsteller: | Leonie Benesch; Michael Klammer; Rafael Stachowiak; Eva Löbau |
Drehbuch: | Ilker Çatak; Johannes Duncker |
Kamera: | Judith Kaufmann |
Schnitt: | Gesa Jäger |
Musik: | Marvin Miller |
Länge: | 94 Minuten |
Kinostart: | 04.05.2023 |
VÖ-Datum: | 20.10.2023 |
Verleih: | Alamode Filmverleih |
FSK: | 12 |
Förderer: | BKM; DFFF; MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein |
Elterninfos: | FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche. |
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FSK Website: | fsk.de; |
Visionkino: | visionkino.de |
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