Das kostbarste aller Güter

Es war einmal zu Zeiten des Krieges eine arme Holzfällerfrau. Jeden Tag ging sie in den Wald, um ein Bündel Reisig zu sammeln. Immer, wenn ein Zug vorbeifuhr, flehte sie die Zuggötter an, ihr ein kleines Gut zu schenken. An jenem Tag wurden ihre Bitten erhört. Sie vernahm Schreie eines Säuglings und fand es hilflos im Schnee liegend. Da brachte sie es nach Hause und wollte es aufziehen wie ihr Eigen. Doch der Holzfäller war gegen das Glück seiner Frau, denn es war ein „herzloses“ Glück.

„In den verplombten Waggons starb die Menschlichkeit“, so hört man die Erzählerstimme. In ihnen befanden sich nämlich Juden auf dem Weg ins Konzentrationslager Auschwitz - laut Nazi-Propaganda „das herzlose Volk“. Der Film erzählt uns diese Unmenschlichkeit nicht mit Fakten, sondern als Animation mit Braun- und Grautönen, trotz dessen aber in stimmungsvollen und berührenden Bildern, mit wenig Dialogen und viel untermalender Musik. Am Anfang dachten wir, es wird ein Märchenfilm für kleinere Kinder, doch schon im zweiten Kapitel sehen wir, wohin der Zug fährt. Der Film verschließt nicht die Augen vor dem Grauen und Leid dieser Zeit, er zeigt den Tod, die Kälte und die Herzlosigkeit der Menschen. Er zeigt uns aber auch, was zu allen Zeiten und für immer das Kostbarste aller Güter ist: Die Liebe.

Wir empfehlen diesen gefühlvollen, kitschlosen Film für Menschen ab 12 Jahren.