Belle

Filmplakat: Belle

Die FSK Alterskennzeichnung ab 12 Jahren ist eine PG-Regelung (Parental Guidance), die auch jüngeren Kindern den Kinobesuch mit ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten ermöglicht. Die FBW-JFJ empfiehlt den Film bereits ab 10 Jahren.

You will be “U”. “U” will be you. “U” will be anything. U ist du und du bist U. Sei ein Teil von U.

Willkommen in der virtuellen Galaxie dieser neuen App. Hier kannst du sein, wer du wirklich bist und sein willst und dabei die Welt verändern. Eine der 5 Milliarden User ist Suzu. In der realen Welt ist sie ein zurückgezogenes, traumatisiertes Mädchen, das ihre Stimme verloren hat, seit ihre Mutter bei einem Rettungsversuch ums Leben kam. In der virtuellen Welt kann sie wieder singen und begeistert damit Millionen. Alles scheint perfekt in „U“ bis zu ihrem ersten großen Konzert. Dieses wird vom mächtigen Biest gestört, welches von selbst ernannten Ordnungshütern gejagt wird. Belle fühlt sich zum geheimnisvollen Biest hingezogen, da sie sofort erkennt, dass sie beide gebrochene Persönlichkeiten sind und sich Suzu nach einer Person mit gleichen Erlebnissen sehnt.

Wer ist das Biest? Dass es ein Ungeheuer ist, ist für die meisten klar. Nicht für Suzu. Sie will rauskriegen, wer hinter dem scheinbar ruchlosen, vernarbten Avatar steckt, der sich nicht nur in seinem Tun, sondern auch in der Darstellung durch Bild und Ton von allen anderen unterscheidet, z.B. verwandelt sich nur durch seinen Auftritt die durch eine Kamerafahrt dargestellte aufgeregte Pop Arena in einen verängstigten Schauplatz einer Verfolgungsjagd, wo sich Filmschnitt, Farbe, Musik und Stimmung ändern.

Wenn Suzu in die digitale Welt eintaucht, heißt ihr Avatar Belle. Suzu und Belle unterscheiden sich zwar vom Äußeren und durch ihr Auftreten, aber sie haben beide Sommersprossen und ein und denselben Kern. Sie lieben beide Musik, das Singen und sind mitfühlend. Belle kann selbstbewusst sein, weil sie alles, was im realen Leben passiert ist, in „U“ zurücksetzen konnte. Im echten Leben geht das nicht. Im Gedächtnis bleibt auch Suzus beste Freundin Hiroka, die manchmal wie das komplette Gegenteil von ihr wirkt und gerne hämisch lacht, wie es kein anderer kann. Außerdem gibt es noch Suzus händchenhaltenden Sandkastenfreund Shinobo mit Beschützerinstinkt, der wie eine Mutter wirkt und gleichzeitig ein geheimer Loveinterest ist. Für den Humor des Filmes ist der Kanu Fan Kamishi zuständig, genau wie die Chordamen, die man alle lieben lernt. Die zwei Welten im Film, die virtuelle und die reale, unterscheiden sich durch Kameraführung, Animation und Gestaltung. In der Welt von „U“ ist alles viel farbenfroher, lauter und aufregender gestaltet als in der realen Welt. Durch viele Details wirkt die digitale Welt nahbarer und ästhetischer, aber auch künstlicher. Es gibt zum Beispiel keinen sichtbaren Boden, trotzdem Hochhäuser durch die Wale mit Lautsprechern schweben. Auch die Kamera ist in „U“ viel beweglicher, wohingegen sie in der echten Welt eher starr steht. Besonders hervorstechend finden wir die sehr gute Nutzung von Ton und Stimme, um Emotionen bei Zuschauern hervorzurufen oder besondere Situationen im Film zu unterstreichen.

Belles Stimme steht in „U“ im Vordergrund, die oft durch Orchester, gerade durch Streicher und ein Piano begleitet wird. Durch ihren Gesang kann sie Verbindungen zu anderen Charakteren aufnehmen und sogar das Biest im Herzen berühren. Diese Verbindungen schaffen viele Gänsehautmomente, bei denen einige von uns das Weinen nur schwer unterdrücken konnten. Deswegen und wegen der beeindruckenden Bilder, Animationen und zahlreichen Figuren hätten viele AnimeliebhaberInnen von uns gerne 6 Sterne gegeben. Weil die Geschichte leicht erzählt ist, stört es nur einige von uns, dass so viele Themen angetippt werden. Deshalb vergeben wir 4,5 Sterne und empfehlen die facettenreiche, moderne Nacherzählung von Mamoru Hosoda ab 10 Jahren, da anspruchsvolle Themen angesprochen werden, beispielsweise häusliche Gewalt oder Cyber Mobbing.

bildgewaltig
kreativ
musikalisch
gedankenreich
überraschend

Gattung:Animationsfilm
Regie:Mamoru Hosoda
Darsteller:Lara Loft; Nico Sablik; Tim Schwarzmaier; Laura Oettel; Lea Kalbhenn
Drehbuch:Mamoru Hosoda
Schnitt:Shigeru Nishiyama
Musik:Yûta Bandoh; Ludvig Forssell; Taisei Iwasaki
Länge:122 Minuten
Kinostart:09.06.2022
VÖ-Datum:08.09.2022
Verleih:Koch Media
FSK:12
Elterninfos:FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist damit beauftragt, auf Basis des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zu prüfen, für welche Altersstufen ein Film keine gefährdende Wirkung hat (0, 6, 12, 16 und 18 Jahren). Die FSK-Ausschüsse sprechen Freigaben nach der gesetzlichen Vorgabe aus, dass Filme und andere Trägermedien, die "geeignet sind, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen", nicht für ihre Altersstufe freigegeben werden dürfen (§ 14 Abs. 1 JuSchG). Ergänzend zur gesetzlichen Altersfreigabe der Jugendschutz-Experten der FSK spricht die Jugend Filmjury der FBW Filmempfehlungen und Alterseinschätzungen aus. Damit geben die Jurys Hinweise, ab wann ein Film für Kinder geeignet ist. Dies soll Eltern und Kindern bei der Auswahl altersgemäßer Filme helfen, als auch Orientierung geben hinsichtlich ihrer individuellen Ansprüche.
FSK Website:fsk.de;
Visionkino:visionkino.de

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